Warum du versuchst toxische Menschen dazu zu bringen dich gut zu behandeln

Wenn du mit narzisstischen Eltern aufgewachsen bist, wurdest du auf der zwischenmenschlichen Ebene traumatisiert. Voraussichtlich wurdest du auch auf anderen Ebenen traumatisiert, aber das größte Problem mit toxischen Beziehungen ist das Zwischenmenschliche.

Narzissten verraten, verlassen und verachten ihre eigenen Kinder. Gleichzeitig erwarten sie von ihnen außergewöhnlich zu sein, geben ihnen bei diesem Ziel aber keinerlei Unterstützung.

Daher: Alles, was du in deinem Leben geschafft und erreicht hast, hast du TROTZ dieser Menschen geschafft. Du kannst enorm stolz auf dich sein.

Nicht sehr überraschend hast du, aufgrund deiner Kindheit, die größten Schwierigkeiten im Zwischenmenschlichen. Wenn ein Mensch noch nie sichere Intimität erlebt hat, hat er natürlich keine Ahnung wie sichere Intimität funktioniert. Daher ist dieser Lebensbereich für dich mit Tretminen versehen.

Wenn du verstehst, warum das so ist und dann auch noch viel Mitgefühl für dich selbst entwickelst, weil das so ist, bist du einen großen Schritt weiter. Es ist ja nicht deine Schuld. Du kannst ja nichts dafür, dass dich deine Eltern auf zwischenmenschlicher Ebene traumatisiert haben.

Als Folge deiner Traumatisierung widerholst du ein altes Muster deiner Kindheit immer wieder: Du versuchst toxische Menschen dazu zu bringen dich gut zu behandeln. In diesem Muster steckst du fest, weil du das als Kind tun musstest – du hattest gar keine andere Wahl.

Dein Selbstwert ist im Bereich der Intimität – in anderen Bereichen kann das anders sein – entsprechend gering (auch nicht erstaunlich!). Du gehst mit der Einstellung in Beziehungen froh sein zu müssen, wenn dich egal wer (!) nicht verlässt. Du bettelst sozusagen darum, angenommen und akzeptiert zu werden. Und das bei Leuten, die du lieber gleich auf den Mond schießen solltest. Du gibst dich mit extrem schädlichen Menschen ab und versuchst diese davon zu überzeugen, dich liebenswert zu finden.

  1. Du bist liebenswert, siehst das nur nicht, weil dir das noch nie jemand gespiegelt hat
  2. Toxische Menschen finden niemanden liebenswert außer sich selbst
  3. Du begibst dich mit toxischen Menschen immer wieder in große Gefahr

Was ist die Lösung? Ich denke, die größte Herausforderung ist die Heilung deiner Verlassenheitsdepression. Wenn du das bodenlose Gefühl der Verlassenheit in dir geheilt hast, hört deine Verzweiflung schlagartig auf und du wirst frei, was Beziehungen insgesamt angeht.

Ob dich jemand mag oder nicht mag ist dann nicht mehr eine Frage von Leben und Tod – Ja, vorher ist das leider so, weil du deiner tödlichen Verlassenheit entkommen willst und daher jeden Menschen „nimmst“, auch wenn er noch so giftig ist. Wenn du das überwunden hast, bist du offen für gesunde Menschen, die du kaum kennst und die eben ganz anders in Beziehung treten (auf gesunde Art und Weise). Das lernst du dem gewohnten toxischen „Fake-Beziehungsaufbau“ vorzuziehen.

Bei der Heilung deiner Verlassenheitsdepression kann dir folgendes Buch helfen:

Walker, P. (2019). Posttraumatische Belastungsstörung-Vom Überleben zu neuem Leben: Ein praktischer Ratgeber zur Überwindung von Kindheitstraumata. Unimedica ein Imprint der Narayana Verlag.

Kreativität kann dich auf deinem Weg der Heilung enorm voranbringen, denn Kreativität schöpft aus deinem authentischen Selbst und Kreativität macht dich frei. In toxischen Beziehungen musst du deine Kreativität unterdrücken. In Julias Theater geht es um die Aktivierung deiner Kreativität.

Hinweis: Narzissmus bezieht sich hier ausdrücklich nicht auf eine psychiatrische Diagnose bzw. Persönlichkeitsstörung, sondern auf Narzissmus als Persönlichkeitsstil.

Veröffentlicht in:

Narzissmus, Trauma

Über die Autorin

Julia Krawitz

Als Psychologin (Master of Science) unterstütze ich dich toxische Beziehungen in deinem Leben zu erkennen, mit toxischen Beziehungen umzugehen und dich vor weiteren toxischen Beziehungen zu schützen.

In toxischen Beziehungen wandelst du wie im Nebel. Ich unterstütze dich bei der Nebelklärung.

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