Speakerin? Wo liegt denn das Problem?

Bei mir wirst du keine Technik lernen, um besser zu artikulieren oder deine Atmung sinnvoll einzusetzen. Wenn du mein Training zur Speakerin durchläufst und übst, werden sich deine Artikulation und deine Atmung  voraussichtlich von alleine „richten“. Ich werde dir auch nicht sagen, wie du deinen Vortrag oder deine Rede zu strukturieren hast oder wie Storytelling funktioniert. Das herauszufinden, überlasse ich gerne dir selbst.

Mir geht es um etwas Anderes: Ich möchte dich, d.h. was du bist und was du zu sagen hast ins Zentrum rücken. Ich möchte dich ins Rampenlicht schupsen. Das meine ich sowohl konkret als auch metaphorisch. Dort kannst du dann auch gerne nuscheln, solange man dich noch versteht und artikulieren kannst du wie du magst.

Hauptsache du bleibst du selbst und passt dich nicht ein, in irgendein vorgefertigtes Format.

Warum ist mir das so wichtig?

Frauen im Rampenlicht sind absolut keine Selbstverständlichkeit.

Wir wurden über Jahrhunderte vollständig aus dem öffentlichen Raum verbannt. Noch im letzten Jahrhundert wurden Frauen, die sich öffentlich äußerten als „Mannsweiber“ verurteilt oder für verrückt erklärt. Und unsere patriarchal strukturierte Gesellschaft will auch heute noch verhindern, dass du als Frau ins Rampenlicht trittst.

Wenn du genau hinschaust, wirst du das in allen Lebensbereichen wahrnehmen. Männer stehen selbstverständlich im Zentrum, während Frauen in den Schatten an den Bühnenrand verwiesen werden. Gerne dürfen wir aber den tollen Typen auf der Bühne unseren Applaus schenken. Und Frauen haben, wenn sie überhaupt im Zentrum stehen, auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu sein.

Was glaubst du, warum 1/3 aller jungen Männer in Deutschland in einer aktuellen Studie angeben, dass sie es in Ordnung finden, wenn ihnen ab und zu bei Frau oder Freundin die Hand ausrutscht? Diese Männer glauben nach wie vor, dass sie über Frauen stehen und berechtigt sind Frauen zu unterdrücken, zu kontrollieren, und statt Rampenlicht den Bühnenrand zu verordnen. Auch mit Gewalt.

Als Frau wirst du dich daher bewusst oder unbewusst entschuldigen, wenn du mit deinem Thema ins Rampenlicht trittst.

Das möchte ich gerne ändern.

Für mich ist jede Frau, die mit ihrem Thema im Rampenlicht steht ein Erfolg für diese Welt. Je mehr Frauen das selbstverständlich tun, umso mehr wird sich diese Gesellschaft wandeln. Das ist mein Ziel.

Und bitte gehöre nicht zu den Frauen, die anderen Frauen ihren Glanz im Bühnenlicht missgönnen.

Das ist nämlich Teil des Problems. Wir Frauen machen uns gegenseitig klein. Männer tun das nicht. Daher braucht es deine Solidarität für jede Frau, die mutig ins Zentrum des Geschehens rückt. Wenn eine Frau das tut, beweist sie viel Mut. Sie nimmt dir dadurch nichts weg, denn keine andere Frau ist so wie du selbst. Du kannst sie als Vorbild sehen und ihr das gleich tun.

Wir alle haben ein Recht auf einen Platz im Rampenlicht.

Ich würde sogar noch weitergehen und sagen, dass dich diese Welt genau dort braucht.

Veröffentlicht in:

Feminismus, Psychologie, Speakerin

Über die Autorin

Julia Krawitz

Als Psychologin (Master of Science) unterstütze ich dich toxische Beziehungen in deinem Leben zu erkennen, mit toxischen Beziehungen umzugehen und dich vor weiteren toxischen Beziehungen zu schützen.

In toxischen Beziehungen wandelst du wie im Nebel. Ich unterstütze dich bei der Nebelklärung.

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