„Wir müssen uns selbst nahe sein. Solange wir Nähe von außen erwarten, werden wir sie niemals erleben.“
Anne Wilson Schaef
Wir alle wünschen uns Nähe, Verständnis und Geborgenheit. Wir hätten dieses Gesamtpaket bitte gerne durch einen Partner oder eine Partnerin erfüllt. Wenn wir so denken, werden wir niemals bekommen, was wir ersehnen. Denn niemand kann uns das geben, was wir nicht in uns selbst entwickelt haben.
Wir wollen meistens mit uns selbst nichts zu tun haben, lehnen uns selbst ab, wollen aber vom Anderen bedingungslos angenommen werden. Ein anderer Mensch soll unseren Mangel an Selbstliebe ausgleichen. Das ist ein aussichtsloses und schmerzhaftes Unterfangen, auch wenn es in unserer Gesellschaft als normales und erstrebenswertes Beziehungsgeschehen angesehen wird.
Fast alle Liebesgeschichten basieren auf diesem Prinzip. Es geht darin aber um Sucht, nicht um Liebe. Der ersehnte Mensch soll den Kick erzeugen, den auch andere Drogen liefern könnten. Dabei kommt man in erster Linie weg von sich selbst, während Schmerz paradoxerweise geradezu zelebriert wird.
Liebe kann ohne Selbstliebe nicht gedeihen, denn wer den Anderen „benutzt“ um seine fehlende Selbstliebe auszugleichen, erstickt die Liebe und die Nähe. Schmerz ist ein sicheres Zeichen, dass es gerade NICHT um Liebe geht.
Liebe heißt bei sich bleiben. Liebe ist friedlich, ruhig und harmonisch. Sie hat absolut nichts mit Schmerz gemein.
Wer sich Liebe und Nähe wünscht, sollte beides zu sich selbst entwickeln. Die Beziehung zu sich selbst ist die wichtigste Liebesgeschichte und die Basis für wahre Liebe im Leben.
Übungen für Selbstnähe und Selbstliebe
- Expressives Schreiben
- Selbst-Reflexion
- Meditation
- Arbeit mit dem inneren Kind
- Biografische Arbeit
- Künstlerischer Ausdruck
- Für sich selbst kochen
Hilfreiche innere Haltungen
- Freude an der inneren Reise
- Neugier auf sich selbst
- Mut auch Schmerz anzuschauen
- Selbst-Mitgefühl