Die Sucht nach Anerkennung

Die Sucht nach Anerkennung ist ein feministisches Problem, weil besonders Frauen von dieser „Krankheit“ befallen sind.

Manchmal wäre ich gerne ein Mann, nur für einen Tag, um zu erfahren wie Männer sich erleben und fühlen. Natürlich ist das Lebensgefühl jedes Menschen anders, aber es gibt Lebensthemen, die bei allen Menschen erstaunlich ähnlich sind. Und es gibt Themen, bei denen sich Männer und Frauen unterscheiden.

In der Arbeitswelt habe ich erlebt, wie Männer keinesfalls bessere Vorträge oder Reden halten, es aber selbstverständlicher tun als Frauen. Ich habe Männer nie mit zittriger Stimme gehört und es ist bekannt, wieviel mehr Raum sie sich nehmen.

Fast alle Frauen, die ich kenne, suchen Anerkennung außerhalb von sich selbst. Das ist leicht zu erkennen, wenn man genau hinschaut. Ich nehme mich dabei nicht heraus und erlebe erst seit einiger Zeit, wie gut es tut, sich nicht mehr in der Anerkennung und Bestätigung durch Andere zu suchen.

Den meisten Frauen fehlt dieser innere ruhende Pol. Die innere Sicherheit, die nichts mit Selbstbewusstsein zu tun hat, sondern mit der festen Überzeugung GENUG zu sein.

Wahrheit ist immer einfach und so sie es auch bei diesem Thema.

Wenn Du Liebe und Anerkennung außerhalb von Dir selbst suchst, verlierst Du Dich.

Der schöne Ausdruck „bei sich bleiben“ trifft es am besten. Denn sicher verwurzelt in uns selbst sind wir frei und unabhängig.

Ich weiß nicht, warum Frauen so sehr mit sich hadern und viele zutiefst unglücklich sind, weil sie sich unterschwellig dauernd FALSCH fühlen. Sie strengen sich dann über ihre Grenzen hinaus an, um dem nagenden Gefühl zu entkommen und den scheinbaren Mangel in sich auszugleichen.

Wir sind auf der Welt, um GENAU die zu sein, die wir SIND. Wenn wir uns verbiegen und gefallen wollen, verlieren wir das Gespür für unser authentisches Selbst. Wir verwechseln die Erwartungen Anderer, unabhängig davon ob sie wirklich existieren oder wir sie uns einbilden, mit unseren eigenen Bedürfnissen.

Dadurch enthalten wir dem Leben und der Welt unsere Schätze (Stärken, Eigenheiten, Talente) vor. Wir leben dann in einer Art Dauerverkleidung, mit der wir uns verwechseln. Unsere eigentliche Identität verkümmert, weil wir der Wertschätzung durch Andere hinterher jagen und uns nicht mehr spüren.

Eine spirituelle Weisheit lautet, dass es im Leben nur zwei Wege gibt: Angst oder Liebe.

Wie könnten wir unser falsches Selbst lieben? Ein Selbst, das voller Angst versucht sich an falschen Orten zu finden.

Liebend können wir uns nur in uns selbst finden.

Veröffentlicht in:

Psychologie

Über die Autorin

Julia Krawitz

Als Psychologin (Master of Science) unterstütze ich dich toxische Beziehungen in deinem Leben zu erkennen, mit toxischen Beziehungen umzugehen und dich vor weiteren toxischen Beziehungen zu schützen.

In toxischen Beziehungen wandelst du wie im Nebel. Ich unterstütze dich bei der Nebelklärung.

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