Nachhaltige Ernährung – eine Frage des Überlebens

Nachhaltige Ernährungsweisen haben geringe Auswirkungen auf die Umwelt, tragen zur Lebensmittel- und Ernährungssicherung bei und ermöglichen heutigen und zukünftigen Generationen ein gesundes Leben. Sie schützen und respektieren die biologische Vielfalt und die Ökosysteme, sie sind kulturell angepasst, verfügbar, ökonomisch gerecht und bezahlbar, ernährungsphysiologisch angemessen, sicher und gesund, und verbessern gleichzeitig die natürlichen und menschlichen Lebensgrundlagen.

FAO / Food and Agriculture Organization of the United Nations (2012)

Unser hoch industrialisiertes Ernährungssystem ist maßgeblich mitverantwortlich für den dramatischen Verlust an Biodiversität und verursacht weltweit 19-29 % aller klimaschädlichen Emissionen. Ohne eine weltweite Ernährungswende hin zu vorwiegend pflanzenbasierter Ernährung sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) und die Pariser Klimaziele kaum zu erreichen.

Von diesen Zielen hängt aber ganz entscheidend das Überleben der menschlichen Spezies auf längere Sicht ab. Schon jetzt können wir erste Warnsignale wahrnehmen, die uns klar machen müssten, dass wir uns auf dem Weg in eine Sackgasse befinden: extreme Dürreperioden, Eisschmelze am Nord- und Südpol, die Coronavirus-Pandemie, das massive Bienensterben, um nur einige zu nennen.

Der hohe Konsum tierischer Lebensmittel in den Industriestaaten trägt entscheidend bei zur Klimaerwärmung, dem Verlust an Biodiversität, der Versauerung der Meere, der Grundwasserverschmutzung und gefährdet letztendlich die Gesundheit unseres gesamten Planeten. In Europa und den USA ist der Konsum von rotem Fleisch 300-600% höher als die Empfehlungen der Expert*innen für Gesundheit.

Mit dem hohen Konsum tierischer Proteine geht sowohl für den Planeten als auch für den Menschen ein echtes Gesundheitsrisiko einher. Verschiedene Erkrankungen, wie Nieren- und Leberschädigungen, koronare Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Übergewicht und einige Krebsformen werden begünstigt. Selbst bei einem vollständigem Verzicht auf tierische Lebensmittel bekommt der Mensch über pflanzenbasierte Produkte ausreichend Proteine.

Die industrielle Tierhaltung bringt zusätzlich enorme Risiken für die menschliche Gesundheit mit sich. Durch die hohen Gaben von Antibiotika an die Tiere werden Antibiotikaresistenzen beim Menschen immer wahrscheinlicher. Und 75% der neuen Infektionskrankheiten, wie Covid-19, werden vom Tier auf den Menschen übertragen (sogenannte Zoonosen). Die Erreger der Schweine- und Vogelgrippe stammten aus der industriellen Tierhaltung.

Nach dem „One-Health-Ansatz“ hängen die Gesundheit des Menschen, die Gesundheit domestizierter Tiere und die von Wildtieren sowie die planetare Gesundheit von einander ab. Wollen wir in Zukunft alle vier Bereiche bei guter Gesundheit halten, müssen wir weltweit zu einer Ernährungsweise kommen, bei der tierische Proteine gar nicht oder nur in geringem Maße vorkommen. Schließlich geht es um nicht weniger als unser aller Überleben.

Quelle: Rust, N. A., Ridding, L., Ward, C., Clark, B., Kehoe, L., Dora, M., … & Trivedy, C. (2020). How to transition to reduced-meat diets that benefit people and the planet. Science of the Total Environment718, 137208.


Veröffentlicht in:

Ernährung

Über die Autorin

Julia Krawitz

Als Psychologin (Master of Science) unterstütze ich dich toxische Beziehungen in deinem Leben zu erkennen, mit toxischen Beziehungen umzugehen und dich vor weiteren toxischen Beziehungen zu schützen.

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