Eine kurze Mitteilung im Lokalteil der Tageszeitung:
Wildschwein am Flughafen erlegt, weil es über Start- und Landebahn läuft.
Ein paar Zeilen später erfährt die Leserin und der Leser, dass zuvor ein Wäldchen gerodet worden war. Man sei gerade dabei am Flugplatz zu bauen. Der Beitrag hat einen ironischen Unterton, als ob es sich beim Auftauchen des verzweifelten Tiers, um einen lustigen Zwischenfall handelt.
Ein LEBEWESEN verliert seinen Lebensraum. Dann schießt man es ab.
Das Tier war aus Angst und Verwirrung auf menschliches „Hoheitsgebiet“ gerannt.
Die Lizenz zum Töten hatte man sich schon einmal besorgt. Der Ordnung halber. Die anderen Wildschweine müssen auch bald dran glauben. Man will ungestört weiterbauen.
Die Reaktionen auf Facebook sind zustimmend, belustigt oder erstaunt. Auch Trauer und Wut kommen zum Ausdruck, gibt es wohl Menschen, die mitfühlen, mit dem Wildschwein, das sich so unglücklich verirrt.
Eine gute letzte Reise wünsche ich ihm. Auf einem Flugplatz hat sie ihren traurigen Ausgangspunkt genommen. Vielleicht erreicht es bald ein fernes Land, in dem es geachtet und geschützt wird. Indem es mehr wert ist, als eine Halle aus Blech, in der man Flugzeuge parkt.